VCA Talent Kids - viel Zusammenhalt und Unterstützung in einer verlorenen Saison
Nach den Sommerferien 2020 war die Stimmung bei den 20 Mädchen, die zum Bereich der Talentförderung gehören, sehr gut. Die Kids der Jahrgänge 2007 bis 2009 sollten in der Saison 2020/2021 in verschiedenen Jugendligen und bei den Hamburger Meisterschaften an den Start gehen. Die Vorfreude auf erste Wettkämpfe nach langer Zeit und die Rückkehr von weiterer Normalität war natürlich ausgesprochen groß.
Der starke Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und die Folgen der zweiten Pandemie Welle, trafen viele unser jungen Athletinnen und ihre Familien, die mehrheitlich im Stadtteil Neuallermöhe in kleineren Wohnungen ohne Garten leben, besonders hart. Und auch in Verein und Abteilung war die Situation nicht immer leicht zu händeln… wie umgehen mit einem Corona Fall, welche Quarantäne Anweisungen sind gültig, die Teams ganz zurückziehen oder im freiwilligen Spielbetrieb gemeldet lassen? Gleich mehrfach mussten wir die Trainingsgruppen wegen aktueller Vorgaben zum Infektionsschutz umstellen. Wie allgemein in der Gesellschaft, gab es auch bei uns verschiedene Meinungen, angespannte Nerven und auch schon mal Spannungen. Der Winter war für Klein und Groß keine einfache Zeit. Wir haben jedoch das gemacht, was wir ziemlich gut können: zusammenhalten, das Beste aus einer Situation machen und wenn es geht, dabei noch einen flotten Ball spielen.
Letzteres blieb lange schwierig. Von Mitte November bis Mitte März konnten wir den Mädchen nur Online-Training anbieten, welches wechselhaft und schwankend angenommen wurde. Für mehrere Kinder war dieses gewöhnungsbedürftige Format jedoch eine wichtige Möglichkeit aktiv und mit anderen Mädels in Kontakt zu bleiben. Zu Weihnachten gab es für alle Spielerinnen ein kleines Geschenk: Minivolleybälle, Therabänder, Tennisbälle und Schokis in einer Weihnachtsmütze, was ein wenig an Döner erinnerte. Der praktische Nutzen für das Online-Training lag auf der Hand, welches dann auch etwas lebendiger und besser besucht wurde.
Mitte März gab es dann in Kleingruppen das lang ersehnte Comeback am Ball und Wiedersehen mit den Freundinnen und Mitspielerinnen. Wegen der noch kühlen Temperaturen wurde vorerst auf dem Kunstrasenplatz in Neuallermöhe trainiert und gespielt, mit Abstand und kontaktlos. Für diese ungewöhnlichen Bedingungen, konnten wir mehrere Kinderspielanlagen anschaffen, die es ermöglichen sehr flexibel mit Abstand mehrfach 1 gegen 1 zu spielen. Trotz der vielen Vorgaben und Änderungen zum Training und Sport Treiben haben unsere Mädels richtig Spaß und sind total froh wieder am Ball zu sein. Wie gut sie damit umgehen können war spätestens nach dem zweiten Training wieder deutlich zu sehen. Ebenso der Biss, den unsere Kids mitbringen. Schnell wurde im 1 gegen 1 wieder ehrgeizig um Punkte gerungen. Bei den nun deutlich sinkenden Fallzahlen blicken wir optimistisch in die nächsten Wochen und Monate und hoffen unseren Kindern schnell mehr Volleyball, Gemeinschaft und Freude zurückgeben zu können.
Wir möchten uns ganz herzlich beim Förderverein der Volleyball-Jugend Hamburg, beim Talentprogramm des Hamburger Sportbundes, der Buhck-Stiftung und der BürgerStiftung Hamburg für die durchgehende und zusätzliche Unterstützung für unser Projekt in dieser schwierigen Zeit bedanken!
Nils Pape vom VC-Allermöhe
Was für eine tolle Nachricht für uns zum Jahresende! Die Buhck-Stiftung wird das VC Allermöhe Projekt des Sportvereins Atlantik 97 zur Umgekehrten Integrationsarbeit im Stadtteil Neuallermöhe in den kommenden drei Jahren unterstützen. Mit unserem Ansatz, über stark leistungsorientierten Jugendvolleyball, Kinder und Jugendliche aus den verschiedensten Kulturen und Gesellschaftlichen Gruppen zusammen zu bringen, konnten wir in den vergangenen drei Jahren deutliche Erfolge erzielen. Trotz einer hohen Anerkennung für unsere Arbeit, mit der wir auch zahlreiche junge Volleyballerinnen aus Bergedorf und dem Umland dazu gebracht haben regelmäßig zu uns nach Neuallermöhe zu kommen, müssten wir uns bei der Finanzierung des Projektes mit erheblichen Schwierigkeiten von Jahr zu Jahr hangeln. Um so mehr freuen wir uns, dass wir nun erstmals mit einer deutlich erhöhten Planungssicherheit in die nächsten Jahre gehen können. Dabei bleibt unser primäres Ziel, die hohen sportlichen und sozialen Kompetenzen unserer Kids, die der volleyballverrückte Stadtteil Neuallermöhe her gibt, aktiv zu fördern und ins Schaufenster zu stellen. So wollen wir Jahr für Jahr junge Menschen nachhaltig miteinander in Kontakt bringen, die sonst vermutlich nicht zueinander gefunden hätten. Mit unserer Ausrichtung, im weiblichen Bereich von der U13 bis zur U20 möglichst Kontakt zur Hamburger Spitze zu halten, zeigen wir viel sportlichen Biss. Das wir uns als Stadtteilverein betrachten und uns mit unseren Angeboten nicht ausdehnen und auch keine jungen Talent von außerhalb aktiv ansprechen und anwerben, macht jedoch auch deutlich, dass unsere Leistungsorientierung Grenzen hat und kein Selbstzweck ist.
Jahrelang haben wir von verschiedenen Seiten das Dogma zu hören bekommen, dass sich Leistungsorientierung und Integrationsarbeit in einer Projektförderung ausschließen, was für uns recht hinderlich und beschwerlich war. Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass sich die Buhck-Stiftung so intensiv mit unserm Ansatz und Antrag beschäftigt und uns anschließend das Vertrauen für unser Projekt ausgesprochen hat!